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Meine erste Zeit in der Konstruktion

Hallo zusammen,

wir sind Jona und Jannik aus dem zweiten Ausbildungsjahr der Technischen Produktdesigner. Knapp fünf  Monate unserer bisherigen Ausbildung haben wir im technischen Büro, in der Konstruktion, verbracht. In dieser Zeit haben wir viel gelernt und konnten viele Eindrücke sammeln, was später auf uns zukommt. Was genau wir in dieser Zeit gemacht haben, wollen wir im Folgenden erläutern.

 

An unserem ersten Tag in der Konstruktion wurde uns zunächst das Werk vorgestellt, die Mitarbeiter und unser Arbeitsplatz, zwei Reißbretter gegenüber, sodass wir Rücken an Rücken saßen, mit zwei Computern, die allerdings zu Beginn eigentlich ausschließlich dem Schreiben von Ausbildungsnachweisen dienten. Zudem bekamen wir einen Ordner ausgehändigt mit vielen verschiedenen Aufgabenbereichen. Das Ziel war, diesen bis zum Ende der Zeit, am Reißbrett durchgearbeitet zu haben. Also legten wir direkt damit los.

 

Zu Beginn wurde zunächst der Fokus darauf gelegt, die technischen Grundkonstruktionen und den Umgang mit den Zeichengeräten zu erlernen. Gezeichnet wird nämlich zunächst mit Bleistift, wobei das Transparentpapier mit Klebeband am Reißbrett befestigt wird, damit es nicht verrutscht. Am Reißbrett selbst befindet sich ein Winkel, den man beliebig einstellen kann. Somit kann man sich die mühevolle Arbeit mit dem Geodreieck sparen. Am Ende wird die Zeichnung dann noch mit einem Tuschestift nachgezeichnet, je nach benötigter Linienstärke mit 0,25mm oder 0,5mm.

 

Um die Grundkonstruktionen zu erlernen machten wir mehrere Beispiele in denen wir, zum Beispiel, eine Ellipse zeichneten und immer die einzelnen Schritte dazuschrieben, wie wir zum Ergebnis gekommen sind. Als wir die Grundkonstruktionen schließlich soweit drauf hatten, fingen wir mit dem eigentlichen Kurs an. Einfache Körper in Vorderansicht, Draufsicht und Seitenansicht von links darzustellen. Mit der Zeit wurde dies immer komplexer. Mal fehlte eine Ansicht und man musste die Fehlende ermitteln, teilweise musste man aus den drei Ansichten auch einen dreidimensionalen Körper zeichnen. Als wir dies soweit verstanden hatten, ging es dann noch darum, die Zeichnungen fachgerecht zu bemaßen. Zum Abschluss in der Konstruktion durften wir uns dann auch noch im CAD versuchen. Einfaches modellieren einfacher Körper, um ein wenig mit dem Programm vertraut zu werden. Das war auf jeden Fall nochmal ein Höhepunkt dieser Zeit.

 

Heute wird das Zeichnen am Reißbrett kaum mehr angewandt. Durch die sich immer weiter entwickelnde moderne Technik, werden technische Zeichnungen heutzutage im CAD (Computer-Aided-Design) erstellt. Dies hat natürlich mehrere Vorteile. Zum einen, ist der Zeitaufwand im CAD wesentlich geringer, da das Programm aus dem Modell von alleine eine Zeichnung erstellen kann, zum anderen wird es auch viel genauer, da, zum Beispiel, Fehler einfacher auszubessern sind. Jedoch ist es auch heute noch wichtig, schnell eine Handskizze erstellen zu können. Zudem kann man sich am Anfang, wenn Bemaßen und Darstellen von Zeichnungen noch Neuland ist, besser durch Handskizzen darauf fokussieren, da man sich im CAD zusätzlich noch im Programm zurechtfinden müsste. Alles in allem kann man jedoch sagen, dass das Zeichnen im CAD deutlich effektiver ist.

 

Aus unserer Sicht war die Zeit in der Konstruktion eine sehr schöne Zeit. Nette Mitarbeiter und ein netter Ausbilder führten zu einer angenehmen Arbeitsatmosphäre. Das Zeichnen am Reißbrett war eine ganz neue spannende Erfahrung, da man gesehen hat, wie viel aufwendiger der Beruf des, damals Technischen Zeichners, früher war. Dennoch hat es sehr viel Spaß gemacht, mit hoher Genauigkeit eine technische Zeichnung auf die Beine zu stellen und sich dabei vorzustellen, dass aus diesen Zeichnungen mal ein Bauteil gefertigt werden soll. Wer also Genauigkeit, Geduld und ein gewisses räumliches Vorstellungsvermögen mitbringt, der ist in der Konstruktion gut aufgehoben.